Dienstag, 17. Februar 2015

Die Anfänge und wie ich zum Motorradfahren kam.

1983 - how it all began.

Früh schon musste mir das Motorrad-Virus ins Blut gelangt sein.
Sobald ich bei meiner Verwandtschaft zu Besuch war, zog ich den Helm aus der Kiste und mir auf die Rübe.
Fasziniert von den Kratzern und Matschkadavern der Fliegen, erzählte das Visier schon eine Geschichte einer ganz anderen Welt. Diese Welt sollte sich mir erst knapp 30 Jahre später eröffnen.

Die nächsten zehn Jahre waren dann also dem Fahrradtuning gewidmet. Wir klemmten Spielkarten in die Felgen um damit Auspuffgeräusche zu imitieren. Klappte aber nie so ganz.

Dann bekam ich mit knapp 16 mein erstes eigenes Mokick: eine Honda CB50J.


Mein Onkel schenkte sie mir, denn bei seinem Eigenheimkauf stand das Objekt der Unbegierde in der Garage und seine Kinder wollten es nicht.
Ich durfte also den 50er Schein machen und knatterte fortan mit der Honda zur Schule. Gerüchten zufolge wurde ich, dank eines nie flickbaren Lochs im Auspuff schon lange vor meiner Ankunft zumindest akustisch angekündigt.
Mangels Schrauberkumpels liess sich an der Honda auch nicht viel Tunen. Sie war ein Viertakter und damit ausserhalb der möglichen Tuningweisheiten, der lediglich Zweitaktgemisch-Verbrenner-Schulkollegen.
Und das waren die einzigen Erweiterungshorizonte in diesem Bereich, Handy oder Internet zur Recherche gab es nicht.
Das Wissen der Weisen wurde nur von Mund zu Ohr weitergegeben und war in diesen Breitengraden eher bescheiden.

Zu Zivildienstzeiten konnte ich mir dann von meinem ersten Gehalt eine heiss ersehnte Vespa (PK50XL, Baujahr 1988)  kaufen. Kurz darauf kaufte ich eine Zweite und trennte mich von der Ersten wieder. Der Grund war einfach, die zweite Vespa (PK50S, Baujahr 1984) war älter, hatte mehr Chrom, keine Plastikteile und dadurch mehr Charme als die Jüngere. Dafür musste ich aber auch ein Jahr lang eine Dame in der Nachbarschaft immer wieder fragen, ob sie denn nicht ihre Tochter dazu überreden könne, ihre Vespa zu verkaufen. So hatte sie in der Garage lediglich eine Aufgabe als Obstkistenablage dienlich zu sein und von diesem Schicksal musste ich das arme Ding befreien.
Eines schönen Tages also wurde sie an mich verkauft.




Erst im Jahr 2011 lies mich das Schicksal die glückliche Fügung spüren, den grossen Motorradführerschein zu machen.
Meine Führerscheinprüfung verbrachte ich übrigens in einer Bäckerei, da der Prüfer ausreichend bei den vorherigen Pflichtübungen von meiner Fahreignung überzeugt war, dass er lieber den Geschichten des Fahrlehrers bei einer heissen Tasse Kaffee lauschen wollte, denn mir hinterherzufahren.

So musste also schnell ein Motorrad gefunden werden. Aber das studentisches Budget war schmal, sehr schmal. Trotzdem fand ich eine Maschine, die meiner Größe und meinen Vorstellungen gerecht wurde.
Eine Aprilia Pegaso (ML, Garda, Baujahr 2000).



Dieses wirklich schöne Maschine ist eher bekannt als BMW F650GS, in der ersten Version mit dem Einzylinder Rotax Motor. BMW liess die F650 im selben Werk von Aprilia nahezu baugleich (ausser der Verkleidung) fertigen. Nur hat die Aprilia den Sprung nördlich der Alpen kaum geschafft und daher nur eine kleine Fangemeinde in Deutschland. Dementsprechend günstig war sie zu kaufen. Eine vergleichbare BMW kostete locker das 3-fache.


Ich saß also im Sattel und fing an eigene Kratzer und Insekten auf dem Visier zu sammeln.

Als ich dann im Herbst 2013 die Anfrage für die Marokkotour bekam, wurde mir klar, dass dafür nicht die "Peg" infrage kam.
Eigentlich war sie ein zuverlässiges Motorrad, aber sie hatte als Einzylinder Temperaturprobleme und schmiss schon bei gemässigten Temperaturen an der Ampel ihren Lüfter an.
Ich hatte einfach kein gutes Gefühl in Marokko mit so einer Maschine unterwegs zu sein und wegen etwaiger Temperaturprobleme liegen zu bleiben. Immerhin war sie schon 13 Jahre alt, zwar gut in Schuss, aber ich wollte Sorgenfrei reisen.

So kam es, dass die "Peg" durch eine BMW (F800 GS Baujahr 2010) ersetzt wurde.



Die BMW hatte alles, was ich mir von einem Motorrad wünschte, Leistung, Gewicht, Größe, Ausstattung. Perfekt.


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